Presse-Echo

Agenda 21: Fachkundige Bürger sollen Politiker weiter beraten

Städtebau, Verkehr und Soziales / Geld sparen durch offene Kooperation

Rodgau (gm) - Das "Agenda-21-Ziel", nachhaltige Verbesserungen für das künftige Zusammenleben der Menschen zu erreichen, wollen Magistrat, Parlamentarier und engagierte Bürger künftig weiter verfolgen. Einstimmig beschloss das Stadtparlament im Sozialbereich und der Städte- sowie Verkehrsplanung auch künftig die sachkundigen Rodgauer anzuhören. Kritisches war in der Debatte am Montagabend jedoch ebenfalls zu hören.

Den Grünen ging der von Rita Beuchert (CDU) vorgetragene gemeinsame Beschlussvorschlag der übrigen Fraktionen nicht weit genug. Sie wollten das umfangreiche Papier nicht nur zur Kenntnis genommen haben. Vielmehr sollte der Magistrat konkrete Realisierungsvorschläge mit der Agenda-Gruppe ausarbeiten und einmal jährlich Parlament und Fachausschüsse über die Umsetzung berichten, so Diana Ackermann.

FDP-Sprecher Heino Reckliess wandte sich energisch gegen weiteren Formalismus und eine 3. politische Ebene, die abgelehnte Vorschläge, zum Beispiel im Bereich der Verkehrsberuhigung, durch die Hintertür der Agenda retten sollte. "Wer in der Politik aktiv mitarbeiten will, sollte sich in den Parteien engagieren." Dass Bürger via Agenda von einer Minderheit für deren ideologischen Ziele eingespannt und frustriert würden, verurteilte der Liberale mit Blick auf die Grünen. Er lobte dagegen ausdrücklich die Mitglieder des Naturschutzbundes Dudenhofen und Nieder-Roden. Schon lange vor der Agenda-Bewegung hätten diese sich für den Rodaupark und die Renaturierung eingesetzt. Ihr uneigennütziges Engagement und ihre Pläne seien deshalb auch schon vorab vom Parlament unterstützt worden.

Gottfried Burischek (Rep) unterstellte einigen der knapp 50 Agenda-Aktivisten "Eigennutz", insbesondere im Bereich der Verkehrsplanung und der von den betroffenen Anliegern abgelehnten Flaniermeile Jügesheim.

Willi Heidelberg (SPD) appellierte an die Kollegen, den Rat der fachlich qualifizierten Bürger nicht auszuschlagen. In offener Kooperation könnten der Stadt Kosten erspart und eine neue Qualität des Zusammenlebens erreicht werden.

Das Agenda-21-Papier wurde schließlich bei Enthaltung der Grünen von CDU, SPD, FDP, FWG und Rep verabschiedet.

Offenbach-Post 20.6.2001)

Nächster Artikel...

Übersicht "Presse-Echo"...