Presse-Echo

Radwege an der Rodau nur mit wenigen Lücken

Hans Deister legt Karte vor: 12 km Bachlauf per Rad erleben

Rodgau (eh/gm) - Auch wenn mancher Spaziergänger an heißen Tagen die Nase rümpft: Für Hans Deister aus Jügesheim ist die Rodau "ein Paradies". Er muss es wissen, schließlich beschäftigt er sich bereits seit 1950 mit dem Bach. Die zunehmende Wasserqualität kann er nicht nur chemisch nachweisen, sondern auch anhand vieler Tier- und Pflanzenarten. Naturkundliche Ausflüge mit dem Rodaukenner sind für Kinder ein Erlebnis.

Wer die Stadt Rodgau entlang der Rodau mit dem Fahrrad erkunden will, hat dazu bereits brauchbare, wenn auch nicht optimale Möglichkeiten. Für die Lokale Agenda 21 hat Hans Deister die vorhandenen Fahrrad- und Fußwege an der Rodau kartiert und einige Anmerkungen dazu formuliert. Seine handgezeichnete Karte ist jetzt auch im Internet verfügbar: www.rodgau21.de

Mit der Veröffentlichung will die Agendagruppe auch einen weiteren Beitrag zur Diskussion um den Rodaupark leisten. Der Fuß- und Radweg entlang der Rodau ist ein wichtiger Bestandteil des Agenda-Konzepts, das die aktiven Bürger im letzten Jahr vorgelegt haben.

Bürgermeister Thomas Przibilla dankte gestern Hans Deister für seine Fleißarbeit: "Das ist eine weitere wichtige Informationsquelle."

Die Karte der Rodau-Radwege enthält durchaus kritische Anmerkungen. Nicht alle Wege sind im besten Zustand (etwa im Bereich der Konrad-Kappler-Straße und der Egerstraße), mitunter stehen Kanaldeckel als Stolperfallen hervor. Nicht immer führt die Strecke direkt am Ufer entlang. "Wenn man einen 10 bis 20 Meter breiten Streifen entlang der Rodau freigelassen hätte, wäre vieles kein Problem gewesen", sagt Hans Deister zurückblickend, "damals hat man einen großen Fehler gemacht."

Für Rodaukenner und Naturfreund Hans Deister wäre ein "Durchstich" der Südtrasse in Hainhausen - von der Wilhelm-Leuschner-Straße zur Wasserturm-Einmündung - kein Problem: "Der Mensch hat Vorrang." Nach seiner Meinung sei die Überbrückung des Baches keine unzumutbare Beeinträchtigung der Radfahrer und der Fauna und Flora.

Vier Fischarten tummeln sich derzeit in der Rodau. Das Fischereirecht liegt seit der Änderung des Hessischen Wassergesetzes 1990 bei dem Besitzer, und das ist die Stadt Rodgau für die zwölf Kilometer Bachlauf in ihrer Gemarkung. Interessenten, die das Gewässer pflegen und zum Angeln nutzen möchten, könnten sich beim Ordnungsamt melden, erklärte Magistratssprecherin Sabine Fischer. Für den Angelsportverein Dudenhofen, der neue Fischgründe sucht, will sich Bürgermeister Thomas Przibilla beim Kalksandsteinwerk einsetzen.

(Offenbach-Post 10.4.2002)

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